Natürlich ist an erster Stelle der Beginn der Freien Design Gruppe, an der man Visionen als Ziel setzt!
Der Beginn der Freien Design Gruppe steht natürlich oben. Ab hier sind die Artikel chronologisch in die Vergangenheit geordnet. Der Neueste steht also zu erst:
Hellweger Anzeiger / Kreis Unna
"Das ArbeitsLos"
Ein Artikel von Vincent Streichhahn in der überregionalen Tageszeitung "Junge Welt". 08.07.2011
Unter Druck
Im Internet gibt es jetzt »Das Arbeitslos«
Von Vincent StreichhahnPraktischerweise hat Franke dieses Werk selbst gezeichnet. Es heißt »Der Denker und die Bestie«. Und in verschiedenen Grautönen bildet es auch genau das ab. Grübelnd hält sich ein nackt dasitzender Mann seinen rechten Arm an den Kopf und erinnert dadurch an die Skulptur »Der Denker« von Auguste Rodin. Mit dem Linken umschlingt er die »Bestie«, die wie ein Hund mit Reißzähnen aussieht. »Der Arbeitslose hat Zeit zum Denken«, erklärt Franke die Darstellung. »Die Bestie dagegen ist eine Metapher und steht für den inneren Schweinehund oder den Staat als Untier, der wie Joseph Beuys sagte, zerstört werden muß.«
Wenn alle Arbeitslose kaufen, kämen exakt 10,15 Millionen Euro zusammen. Von dem Geld sollen die Arbeitslosen dann eine autonome Arbeitsagentur gründen. Sie wären dann auch nicht mehr arbeitslos – in der mutmaßlich größten Agentur der Welt. »Ein Schritt zur Selbstverwaltung« nennt Franke das. Auf die Idee hätten ihn »zwei Mädchen« gebracht, die unzufrieden aus der Arbeitsagentur kamen. »Macht es doch selbst, dachte ich mir.« Für die Anschubfinanzierung stellte er seine extra angefertigte Zeichnung zum Download für 1,45 Euro online. »Das Ding ist jetzt Kunst!«, hatte er beschlossen.
So recht läuft es noch nicht. Sechs Wochen nach Projektstart gibt es erst wenig neue Kunstbesitzer. Eventuell mangelt es der Zielgruppe am Kunstinteresse. Für 1,45 Euro kann man sich auch andere schöne Dinge kaufen. Drei Sterni, ’ne Pizze, und digital ist bestimmt auch ein Musikdownload drin. Freie Auswahl, versteht sich. »Ja, das mag sein, aber das Projekt richtet sich an alle, die helfen wollen«, ist sich Franke zumindest der Problematik bewußt. Über den Einwand, daß das Projekt zur Almoseninitiative wird, wenn es nicht mehr hauptsächlich von Arbeitslosen getragen wird, wollte Franke erst einmal nachdenken. Später ist er sich aber sicher, daß »Arbeitslose gestützt werden, wenn auch viele andere Menschen hinter dem Projekt stehen«. Das nenne ich gesellschaftliche Solidarität.
Da das mit der Solidarität aber so eine Sache ist, sollte man sich überlegen, ob sich eine Agentur auch mit weniger Geld gründen läßt? Wenn zum Beispiel nur 789 Exemplare verkauft werden würden, hätte man ja auch schon 1144,05 Euro zusammen. »Das ist die große Frage. Der Gewinn geht aber auf jeden Fall an die Arbeitslosen, die sich bei mir melden«, versichert Franke. Das handliche DIN-A4-Format nimmt zum Glück nicht viel Platz weg. Man kann es sich auch mehrmals ausdrucken, wenn man sich wieder neu anmeldet. So bekommt man immer wieder Unikate, denn die Drucke werden durchnummeriert – wie die Arbeitslosen.
www.dasarbeitslos.de

Ein Unabsehliches Märchen von Martin Franke im Oculus Verlag veröffentlicht
Hellweger Anzeiger Unna,

BilderUhr - realisiert mit Schülern und Kunstlehrern unterschiedlicher Schulen
Kunst im Minutentakt zeigt die Zeichen der Zeit !
Presseartikel 2.September 2010 / Hellweger Anzeiger / Lokales Unna
Lünerner Künstler Martin Franke will Finanzspritze für Arbeitslose aufziehen
Die Idee klingt erst einmal recht trivial. Franke lässt von ihm gestaltete Lose drucken, und zwar in der Menge der realen Arbeitslosenzahl der Bundesrepublik, verkauft sie dann für einen Euro. Das so generierte Kapital sollen Arbeitslose später nutzen, um mit eigenen Ideen neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Konzept steht, Franke arbeitet bereits an der Umsetzung. Wichtigster Baustein ist die Logistik. Der Künstler will die Parteien ins Boot holen, die etwa den Losverkauf in ihren Parteibüros übernehmen könnten. Dabei ist er sicher, eine rege Teilnahme seitens der Politik erwarten zu können, weil eine sinkende Arbeitslosigkeit in seinen Augen durchaus realistisch ist. Den nordrhein-westfälischen Landtag hat er bereits angeschrieben, die Reaktion lässt noch auf sich warten. Auch eine Druckerei muss noch organisiert werden.
Je mehr Unterstützer sich finden, desto größer ist der Erlös, mit dem Franke übrigens auch einen symbolischen Akt vollziehen will: Ein Rückflugticket an die Soldaten in Afghanistan senden. „Mal sehen, wer dortbleibt oder einen anderen Urlaub vorzieht“, provoziert er.
Bleibt die Frage nach dem Nutzen für Loskäufer – zu gewinnen gibt es außer dem guten Gewissen, etwas gegen Arbeitslosigkeit zu tun, nämlich nichts. Oder doch? „Jeder Käufer erwirbt ein Stück Kunst“, sagt Franke. „Mit Sicherheit steigt das erworbene Los kontinuierlich im Wert.“
Die Intention von „Living Democrazy“ beschreibt Franke so: „Man wird sehen, ob der Mensch wirklich in der Lage ist, eine humanere Welt für sich selbst zu schaffen, die ganz anders ist als die, in der er sich vorher befand.“ Wichtig ist ihm aber vor allem eines: die hohe Achtung vor den vielen Arbeitslosen dieses Landes. Lebende Demokratie ist aus Sicht des Künstlers durch die Kunst möglich.
„Living Democrazy“ ist nur ein Baustein von vielen, die Frankes künstlerisches Schaffen derzeit ausmachen. In einem weiteren, kreisweiten Projekt will er Zeit in Form von Bildern sichtbar machen. "J"Seite 25
Von Alexander Heine
Konzeption und Entwurf des zweiten Morgners (Kunstzeitschrift des Kunstvereins Kreis Soest)
Ausstellung in der Bezirksregierung Münster
Ausstellung zwischen Schweinen
Iserlohner Straße 123 / Ausstellung "in manchmal lauten Räumen" / 2008
Ausstellung ist von dem Vermieter durch eine Unnaer Anwaltskanzlei verboten worden.
Sie wussten noch nicht, dass der Paragraph 5 des Grundgesetzes mir so Einiges erlaubt.
Trotzdem erdreistete diese Gruppe sich, nach langer Zeit zwar, aber in der Tat in der Jetztzeit, Kunstzeigung mit Gesetzeskraft zu verbieten.
So viel Einfluss hatte man sich das letzte Mal in einer ganz bitteren Zeit erlaubt. Es ist mal wieder so weit, nicht wahr?
"Überwiegend Rot" auf dem damaligen Wohnsitz
Ausstellung in der Bibliothek in Dortmund Mengede